So sind wir

Die Aktiven

Das Blasorchester besteht aus den Aktiven, dem „harten Kern“, der sich mit seinen Instrumenten bemüht, zur Freude der Zuhörer Musik erklingen zu lassen. Im Gegensatz zu einem Streichorchester oder einem Sinfonieorchester besteht ein Blasorchester nur aus Bläsern, was den besonderen Klang des Ensembles ausmacht. Während die Wurzeln der Blasmusik im Bereich der Militärmusik zu finden sind, spielen moderne Blaskapellen heute ein breites Repertoire aus vielen Bereichen der Musik von Klassik bis Unterhaltung, von geistlicher Musik bis Musical und Pop. Zur Erzeugung verschiedener Klangfarben verfügt eine Blaskapelle sehr verschiedene Instrumentengruppen, Register genannt, die meist nur gemeinsam im Zusammenklang den vom Komponisten gewünschten Sound erzeugen können.

Die Flöten
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Mit Sicherheit unser schönstes Register mit eleganten Instrumenten, die mit feinem Klang auch die höchsten Höhen erklimmen. Schnelle Läufe und eine gewisse Eigenwilligkeit der Instrumente in der Tonhöhe machen die besondere Schwierigkeit beim Spielen aus. Die Flöte ist ein typisches Melodie-Instrument. Meistens macht sie gemeinsame Sache mit den Klarinetten, manchmal entwickelt sie aber auch ein Eigenleben und spielt Gegenmelodien oder Einwürfe, die sich ein bisschen wie Vogelgezwitscher anhören.

Die Klarinetten

Die Arbeiter des Ensembles. Sie haben mit am meisten zu spielen und die wenigsten Pausen und spielen in teilweise atemberaubenden Tempo. Eine echte Grundsäule des Orchesters. In Blasmusikbearbeitungen symphonischer Werke übernehmen die in zwei oder mehr Gruppen geteilten Klarinetten häufig die Geigenstimmen. Sie spielen dort weitgehend in ihrem oberen Tonbereich, in dem sie sich leicht von den anderen Instrumenten abheben. Wegen ihrer begrenzten Lautstärke von lästernden Blechbläsern manchmal als „Schwarzwurzeln“ abqualifiziert. Leider werden ihre Reihen immer wieder durch Abwanderung zu den Saxophonen dezimiert.

Die Saxophone

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Instrumente mit ausdrucksstarkem etwas rauchigem Klang. Sie beherrschen fast alle Tonlagen und sind gerade bei moderneren Kompositionen völlig unverzichtbar. Das Saxophon hat im Blasorchester eine wichtige klangliche Bedeutung. Es verbindet die Holzblasinstrumente mit den  Blechblasinstrumenten. Einerseits hat das Saxophon die Beweglichkeit eines Holzblasinstrumentes, andererseits steht es der Lautstärke eines Blechblasinstrumentes kaum nach. Trotzdem bezeichnen sich einige Saxophonisten selbst als „Randgruppe“, was natürlich Quatsch ist.

Die Trompeten und Flügelhörner

Was die Sopranisten in einer Oper sind die Trompeten und Flügelhörner in einer Blaskapelle. Sie sind meist Träger der Melodiestimme, spielen mit strahlendem und sehr kräftigem Klang bis in die höchsten Höhen. Man glaubt es kaum: Der Schalldruck einer Trompete am Ohr kann bis zu 140 Dezibel betragen und ist damit lauter als ein Düsenjet beim Start. Das heißt natürlich nicht, dass auf einer Trompete immer „volles Rohr“ geblasen werden muss. Faszinierend unterschiedliche Klänge können dem gebogenen Messingrohr entlockt werden. Der volle Trompeten-Satz einer Bigband ist mitreißend, die Aida Trompeten klingen triumphal, sentimentale Balladen treffen mit leise und zärtlich gehauchten Tönen direkt ins Herz der Zuhörer.

Die Tenor- und Baritonhörner

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Mit ihrem wunderbar weichen, indirekt raumfüllenden Klang sind die Tenöre in gewisser Weise die Seele des Klangkörpers. Jubelnde Hörner erweichen das Herz jedes Zuhörers im Nu. Im Orchester haben die Tenöre weit gefächerte Aufgaben, von der Melodie über eigenständige Nebensolo-Passagen und harmonische Aufgaben, müssen sie mitunter sogar die Tuben in ihrer Bass-Funktion unterstützen. Der Unterschied zwischen Tenorhorn und Bariton besteht in der Anzahl der Ventile und in der Bauform. Das Tenorhorn hat in der Regel 3 Ventile das Bariton mindestens 4. Beide Hörner haben einen ovalen Korpus, er steht im Gegensatz zu der geraden Tubenform, jedoch das Bariton hat eine weitere Mensur.  Das Tenorhorn klingt in der Höhe strahlender und heller als das Bariton, das dafür in den Tiefen durch einen volleren und wärmeren Klang überzeugt.

Die Posaunen

Die Männer fürs Grobe. Immer, wenn es dramatisch oder martialisch in der Musik zugeht, werden sie gebraucht. Manchmal sollen sie klingen wie einst vor Jericho, wo die Mauern durch Posaunenklang einstürzten und manchmal wie es für das jüngste Gericht prophezeit ist. Da dies zum Glück nicht so oft gebraucht wird, werden die Posaunen ansonsten gerne mit Nebenmelodien oder rhythmischer Begleitung ergänzend zum Schlagzeug beschäftigt. Die Posaune, mit der Musik von der Klassik bis zum Pop zu einem klanglichen Erlebnis wird. Es gibt nur wenige Instrumente, die auf so eine lange Geschichte zurückblicken können und nach wie vor modern sind. Dieses Instrument hat uns in unserer Zeitgeschichte begleitet und steht wie kein anderes für Kraft und überwältigenden Klang.

Die Tuba

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Ein Musikinstrument, welches im Volksmund wohl am ehesten mit groß, behäbig und gemütlich bezeichnet wird. Auch wenn „Tuba“ wörtlich aus dem Latein übersetzt eigentlich auch nichts anderes als Trompete heißt. Aber eine Tuba klingt gerade wegen der vorhandenen Größe wie kein anderes Instrument. Begriffe wie voluminös, edel, weich und warm beschreiben den Klang doch am ehesten. Mit einem Tonumfang von über 4 Oktaven, verschiedenen Bauformen und Stimmungen bietet dieses Instrument nicht nur klanglich viele Facetten, sondern ist auch in vielen Musikrichtungen sehr universell einsetzbar. Gerade heute befindet sich dieses Instrument im Wandel. Von der reinen Orchestertuba, die im Blasorchester oder Sinfonieorchester das klangliche Fundament bildet, zum Instrument das in einer Vielzahl von Ensembles oder auch als Soloinstrument eingesetzt wird.

Das Schlagzeug
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In der Praxis gibt ein Schlagzeug den Takt an, auch wird dadurch immer ein gewisser Grundrhythmus gehalten. Jeder kennt ein Schlagzeug, aber nicht jeder kann es spielen. Bei kleinen Kindern ist es sehr beliebt. Die Augen der Kleinen leuchten wenn der Schlagzeuger zu ihnen sagt, na willst du auch mal probieren? Für den Laien sieht es nicht schwer aus, aber sitzt man erst mal hinter so einer „Schießbude“ und soll mit jeder Hand und mit jedem Fuß gleichzeitig einen unterschiedlichen Rhythmus schlagen, kommen die meisten sofort an ihre Grenzen. Trommelt mal mit dem Zeigefinger beider Hände auf einem Tisch und ihr werdet schnell merken, dass sich der eine Finger immer dem anderen anpassen will. Bei unserem Schlagzeuger ist das alles kein Problem. Der trommelt alles was ihm der Dirigent hinlegt, ja und  im Gegensatz zu seinem Vorgänger kann er sogar richtig nach Noten spielen. 🙂