Die Aktivitäten des Musikvereins im Jahresablauf

Ein Großteil der Aktivitäten unseres Vereins ergibt sich durch den traditionellen und kulturellen Ablauf innerhalb der Dorfgemeinschaft, dem wir uns gerne verpflichtet sehen. Einen weiteren Teil bilden die speziellen Aufgaben eines Musikvereins wie das Aufführen verschiedener Konzerte. Nicht unerwähnt in dieser Aufzählung dürfen die zahlreichen Aktivitäten bleiben, die der Geselligkeit und Gemeinschaftspflege dienen.

Der traditionelle Jahresablauf beginnt mit dem Silvester- / Neujahrsspielen.

Ein Teil der Aktiven trifft sich schon am frühen Abend für eine gemeinsame Silvesterfeier zu meist im Probenraum. Vor Mitternacht werden dann zwei Gruppen gebildet, die sich ans nördliche und südliche Dorfende begeben. Pünktlich zum Jahreswechsel beginnen die Musiker mit dem Spielen des traditionellen Hördener Neujahrsliedes, das danach noch an verschiedenen Punkten im Ort aufgeführt wird, ehe sich die Gruppen bei der Kirche wieder treffen. Natürlich wird dieses Spielen freudig von der Bevölkerung angenommen. Nicht selten erfolgen Einladungen zu Glühwein, Gulaschsuppe oder anderen Leckerein.

Schon kurz nach dem Jahreswechsel beginnt in Schmalzloch ( wie Hörden in der närrischen Jahreszeit genannt wird ) die Fasnacht oder Fasent. Während der Fasnachtszeit sind die Vereinsmitglieder besonders stark gefordert. Schon in der Zeit vor den eigentlichen Höhepunkten, ist die „Schulhausband“ als Hauskapelle bei den „Damen- und Herrensitzungen“ der Narrenzunft Schmalzloch für die musikalische Begleitung verantwortlich.

Auch außerhalb des Orts weiß man die Qualitäten dieser Gruppe zu schätzen. Schon seit einigen Jahren tragen sie zur musikalischen Umrahmung bei den Kampagnensitzungen des Michelbacher Fasentvereins „Die Schäger“ bei. Zu Beginn der „hohen“ Feiertage am Fasnachtssamstag wird der Narrenbaum unter Mitwirkung der Gesamtkapelle aufgestellt. Als „Schmalzlocher Stadtkapelle“ begleitet der Musikverein zuerst den Baum von der Grundschule an die Flößerhalle und danach das närrische Publikum zum Schlempelmarkt in die Flößerhalle, wo nochmals kräftig für die entsprechende Stimmung gesorgt wird. Selbstverständlich läßt es sich die Kapelle nicht nehmen, auch bei dem absoluten Höhepunkt des Dorfgeschehens, dem internationalen Umzug am Fasnachtssonntag teilzunehmen. Schon vor Beginn des Umzugs zieht man mit Musik durch die Straßen Schmalzlochs, holt das „Prinzenpaar“ sowie die „Schlempenkönigin“ zu Hause ab, und begleitet diese zum Aufstellungsplatz. Am Rosenmontag und Fasentdienstag lassen die Musiker die alte Tradition des Häuserschlempelns weiterleben. Sie ziehen mit ihren Instrumenten von Haus zu Haus und werden dabei mit selbsgekeltertem Wein (Amerikaner)

und Fasentküchle oder Most und einem badischem Vesper bewirtet. Am Abend des Fasnachtsdienstags begleitet man die närrische Trauergemeinde bei der Prozession zum Fasebutzverbrennen und Narrenbaumfällen.

Nach der Fastenzeit hat die Kapelle am Weissen Sonntag

Ihren nächsten Auftritt. Traditionsgemäß begleitet sie die Erst- und Goldkommunikanten bei ihrer Prozession vor und nach der Kirche. Auf dem Rückweg nach der Kirche erklingt seit vielen Jahren der „Prozessionsmarsch“, ein eigens für solche Anlässe, vom ehemaligen langjährigen Kapellmeister Professor Günther Weigmann komponiertes Stück.

Der nächste feste Termin im Kalender des Musikvereins ist am frühen Morgen des ersten Mai, zum Maispielen bei der Marienstatue auf dem Scheibenberg

Schon oft hat man zuvor zusammen die Mainacht verbracht und steht mit wenig oder ganz ohne Bettruhe kurz vor sieben Uhr, auf dem Berg. Von dort begrüßt man die Bevölkerung mit einem bunten Strauß aus dem breitgefächerten Repertoire des Musikvereins. Zu einer schönen Tradition hat es sich seit einigen Jahren eingebürgert, dass der Ortsvorsteher mit seinem Stellvertreter die Musiker mit Kaffee (Kirsch) oder Tee auf dem Berg besucht und sie versorgt.

Ebenfalls zu einer festen Institution hat sich mitlerweile die Vatertagshockete bei der Flößerhalle etabliert.

Der Platz liegt verkehrsgünstig direkt am Radweg „Tour de Murg“. Durch die, über den ganzen Tag verteilten Auftritte der Jugend- und Gesamtkapelle, der Schulhausband und inzwischen sogar die befreundeter Musikvereine, wurde schon so manche Wandergruppe bei ihrer Vatertagstour zum Verweilen eingeladen. Es soll schon Gruppen gegeben haben die so lange geblieben sind, bis die eigentliche Tour zur völligen Nebensache wurde.

Ein weiterer Auftritt für den Verein, der durch den kirchlichen Jahresablauf bestimmt wird, ist die Patroziniumsprozession.

Diese findet am Sonntag um den 16. Mai zu Ehren des Kirchenpatrons Johannes Nepomuk statt. Mit Chorälen und dem Prozessionsmarsch werden die Gläubigen bei der Flurprozession, von Altar zu Altar und am Ende wieder zur Kirche durch den Ort begleitet.

Über die Sommermonate kommt die Kapelle gerne den Einladungen zu Gastauftritten bei befreundeten Vereinen zu Zeltfesten oder Umzügen nach.

Alle zwei Jahre spielt man z.Bsp. auch im Kuppelsteinbad im benachbarten Ottenau, das seit einigen Jahren von einer Privatinitiative vor der Schließung gerettet werden konnte, sowie in einem Kindergarten für mehrfach behinderte Kinder in Rastatt oder in Gaggenau im Seniorenheim und kommt damit auch seinen sozialen Verpflichtungen gerne nach.

In lockerer Abfolge von zwei bis drei Jahren, ist der Verein dann selbst Veranstalter eines Zeltfestes und begrüßt befreundete Gastkapellen aus Baden, der Pfalz und

aus dem benachbarten Elsass zu ihrem Gegenbesuch im Flößerdorf Hörden. Da nicht mehr alle Vereine in Hörden in der glücklichen Lage sind ein größeres Zeltfest zu veranstalten, werden diese Feste von der Bevölkerung gerne angenommen. Beim Musikverein fühlt sich einfach jeder daheim, ob groß ob klein, alle kommen gerne und lassen es sich ein paar Stunden gut gehen. Bei Bratwurst und anderen Leckereien, bei Bier, Wein und natürlich auch alkoholfreien Getränken, bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen und vor allem bei guter Blasmusik.

Beim Erntedank- und Pfarrfest oder beim Hock unterm Kirchturm der katholischen Gemeinde, erfreut das Orchester die Gäste beim zünftigen Frühschoppen, oder beim fröhlichen Feierabend mit der dazu passenden Musik.

Zu einem Großteil von unseren jugendlichen Vereinsmitgliedern und den Zöglingen in Ausbildung wurde im Wechsel der Martinsumzug des Kindergartens am 11. November begleitet. Mit Laternen- und Martinsliedern wurden die kleinen Umzugsteilnehmer zum kräftigen Mitsingen animiert.

Die musikalische Umrahmung der Gedenkfeier am Volkstrauertag beim Friedhof oder in der Kirche, gehört ebenfalls zum festen Ablauf des musikalischen Jahres des Vereins.

Den Abschluss der traditionsgebundenen Auftritte bildet die musikalische Umrahmung des Festgottesdienstes am 2. Weihnachtsfeiertag.
Zu diesem pilgern Gläubige und Musikkenner aus dem ganzen Murgtal in die Pfarrkirche St. Nepomuk in Hörden. Viele nehmen es, zur Freude der Aktiven und des Pfarrers, in Kauf dem Gottesdienst im Stehen beizuwohnen zu müssen, weil die Kirche jedes Jahr bis über den letzten Sitzplatz hinaus gefüllt ist.

Außer den genannten Auftritten sind die Aktiven des Musikvereins auch noch bei selbst veranstalteten Konzerten gefordert. Sei es bei einem Frühjahrs- oder Kirchenkonzert, dafür sind immer intensive Proben notwendig. Da man dem Publikum hervorragende Leistungen bieten will, gehen die Musiker dann in Klausur, meist außerhalb Hördens und üben bei einem intensiven Probenwochenende die neuen Werke ein.

Üblicher Weise werden von Freitagabend bis Sonntagmittag nicht weniger als 12 Stunden Einzel- und Gesamtproben bewältigt. Doch keine Angst, der gemütliche Teil kommt dort auch nicht zu kurz. Da tagsüber durch den Stundenplan, jede Minute genau eingeteilt ist, wird meist kurzer Hand die Nacht zum Tag gemacht, was einigen dann morgens bei der ersten Probe genau ins Gesicht geschrieben steht.

Ein Teil dieser einstudierten Konzertstücke wurden auch schon bei einem Kurkonzert in der Konzertmuschel vor dem Baden-Badener Kurhaus aufgeführt, oder wandern einfach kurzer Hand, je nach Musikstil, in die Mappe für die Unterhaltungsmusik für die Auftritte unterm Jahr. Des Weiteren präsentiert sich der Verein das ganze Jahr über bei den Jubilarfeiern seiner Mitglieder. Gerne treffen sich die Aktiven, um die Jubilare mit einem Ständchen zu erfreuen.

Die aktiven des Vereins engagieren sich auch für die Umwelt. Schon seit vielen Jahren werden immer im Frühjahr und im Herbst Altpapiersammlungen durchgeführt.

Damit kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens hilfts der Umwelt und zweitens der Musikerkasse.

Da sich durch die vielen Aktivitäten eine freundschaftliche Gemeinschaft gebildet hat, trifft man sich natürlich auch noch zu anderen Arten der Freizeitgestaltung. Dazu gehören unter Anderem die Mai- und Winterwanderungen, das Grillfest der Aktiven ( vor der manchmal recht kurzen Sommerpause ), gemeinsames Fußballschauen ( auf der spontan organisierten Großbildleinwand im Probenraum ) oder ab und zu mal einen Vereinsausflug.

Für unsere jugendlichen Aktiven veranstalten die Jugendbetreuer Hütten- und Kanuwochenenden oder Ausflüge zu Erlebnissbädern.

Bei der Nikolausfeier werden die Jugendlichen vom extra eingeflogenen Nikolaus mit kleinen Präsenten für ihre Mühen entlohnt. Auch für die Aktiven hält er als kleines Dankeschön meist ein Geschenk ( oder für den ein oder anderen die Rute ) bereit.

Danach wird schon wieder geplant, was man am Silvesterabend feines essen könnte und ein neues Musikerjahr kann wieder loslegen.